★★★★☆
TaxeIMDb
Auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub, gibt das Wohnmobil der Familie Carter mitten in der kalifornischen Yucca-Wüste den Geist auf. Vater „Big Bob“, seine Ehefrau Ethel, Sohnemann Bobby, die beiden Töchter Brenda und Lynne sowie deren Ehemann Doug werden mitten in der verlassenen Steppe mit dem puren Bösen konfrontiert. Zu ihrem Pech wurden in dieser Einöde vor einigen Jahrzehnten im Auftrag der US-Regierung geheime Atomtests durchgeführt und die Strahlung hat eine ziemlich übermutierte Menschenspezies hervorgebracht, die natürlich nur an eines denkt, sobald sie einmal im Niemandsland Besuch erhält: ein Festmahl zu veranstalten, bei dem die Gäste zugleich auch als Hauptgericht dienen. Der raubeinige Ex-Polizist Big Bob Carter und seine Familienangehörigen müssen sich sehr bald ihrer Haut wehren, wenn sie noch genügend Fleisch auf den Knochen behalten wollen, um ihren Urlaub wirklich antreten zu können…Wes Craven, Wes Craven, Wes Craven, Peter Locke, Robert A. Burns, Don Peake, Eric Saarinen, Walter R. Cichy, Mary Church, Gus Schirmer
★★★★☆
Bekanntgabe : 1977-07-22
Stunde : 89 Minutes
Genremalerei : Horror, Thriller
Unternehmen : Blood Relations Co.
Eigenschaften Hügel der blutigen Augen
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Die Familie Carter, bestehend aus Oberhaupt und Ex-Cop Big Bob (Russ Grieve), seiner Frau Ethel (Virginia Vincent), Sohn Bobby (Robert Houston), den Töchtern Brenda (Susan Lanier) und Lynne (Dee Wallace Stone), sowie Lynne's Ehemann Doug (Martin Speer) und deren Baby, ist mit dem Wohnwagen auf dem Weg in Richtung Kalifornien. Dabei durchfährt die Sippe eine abgeschiedene und beinahe menschenleere Wüstenregion, wo sie an einer Tankstelle halt macht, um sich nach dem weiteren Weg zu erkundigen. Obwohl der Tankwart Big Bob unmissverständlich klar macht, nicht die Hügel zu durchfahren, befolgt dieser den Ratschlag nicht und verliert ein paar Meilen nach der Tankstelle die Kontrolle über den Wohnwagen. Ein Weiterkommen scheint aufgrund des Zustands des Fahrzeugs nicht möglich, weshalb man sich dazu entschließt, Hilfe zu holen.
Während Big Bob sich zu Fuß zur Tankstelle aufmacht, geht Doug in die entgegengesetzte Richtung. Sohnemann Bobby muss derweil eine schreckliche Entdeckung machen, als er einen der familieneigenen Schäferhunde brutal ermordet und ausgeweidet auffindet, nachdem dieser kurz zuvor die nahegelegenen Hügel erkundete. Bobby hält es für die beste Idee, die Frauen nicht unnötig zu Beunruhigen und behält seinen grausamen Fund fürs Erste für sich. Als bei Einbruch der Nacht ein helles Feuer in weiter Ferne auflodert, ist dies nur der Beginn eines gnadenlosen Martyriums, denn wie sich herausstellt wurde Big Bob gekreuzigt und bei lebendigem Leib verbrannt. Verantwortlich dafür ist ein Clan gestörter Kannibalen, der in den Hügeln lebt und über das plötzliche Auftauchen der Familie nicht erfreut ist. Kampflos wollen sich die Carter's ihrem Schicksal jedoch nicht ergeben..
Wes Craven gilt dank seinen Frühwerken "The Last House on the Left" aus dem Jahre 1972, sowie dem fünf Jahre später erschienen "The Hills Have Eyes" als einer der Mitbegründer des sogenannten Terrorkinos, das dem Publikum damals einen harten Schlag ins Gesicht versetzte und es plötzlich mit Gewaltausreizungen nicht bekannten Ausmaßes konfrontierte. Gemeinsam mit Tobe Hooper's "Texas Chainsaw Massacre" und ein paar anderen Klassikern sind es immer wieder Craven's Werke, die gerade heutzutage als klassische Vorreiter der neuen Terrorbewegung betrachtet werden, die sich in Filmen wie "The Devil's Rejects", "Wolf Creek" und anderen Genrebeiträgen äußert. Das gleichnamige Remake von Alexandre Aja, das durch kompromisslose Härte auf sich aufmerksam machte, lenkte noch einmal die Aufmerksamkeit vieler Genrefans auf den Klassiker von Wes Craven, ein direkter Vergleich scheint fast unvermeidbar.
Nun gut, es sind beinahe 30 Jahre, die zwischen dem Original und der Neuverfilmung liegen. In einer derartigen Zeitspanne kann sich hinsichtlich der technischen Gegebenheiten und den Sehgewohnheiten des Publikums einiges ändern, so ist es definitiv keine Schande für "Hügel der blutigen Augen", wenn gesagt werden muss, dass er seinem Remake - überraschenderweise - nicht ganz das Wasser reichen kann. Aja's Remake gehört mit zum Besten, was das Horrorgenre seit langem zu bieten hatte, doch es sind eben die Klassiker, ohne die der derzeitige Boom garnicht erst zu Stande gekommen wäre, Genrefans werden um einen Vergleich also keinesfalls herumkommen.
Wie auch schon in "Last House on the Left", der auch als "Mondo Brutale" bekannt ist, machte sich Craven in "The Hills Have Eyes" mit einfachsten Mitteln die Urängste der Menschen zu Nutze und servierte einen handfesten, realitätsbezogenen Schocker, fernab der übernatürlichen Ereignisse und Horrorfilm-typischen Unglaubwürdigkeiten, von denen man sich leicht distanzieren kann. Hier jedoch war dies vollkommen anders, die Ereignisse haben etwas bodenständiges und verstörendes an sich, vor dem man sich nicht verschließen kann und das einen an einem wunden Punkt trifft - das Terrorgenre wurde definiert. Gleichzeitig verknüpfte man eine offene Kritik an den nuklearen Waffentests der USA mit der Handlung. Immer wieder finden sich Andeutungen, die besagen, dass es sich bei den Kannibalen um verstrahlte und ausgestoßene Menschen handelt, denen ein derartiges Leben beinahe schon aufgezwungen wurde. Die deutsche Synchronisation ist in dieser Hinsicht übrigens absolut sinnentstellt, machte man darin aus den Mutanten doch kurzerhand Außerirdische (!).
Da ich Aja's Remake vor dem Original gesehen habe, fällt es mir unmöglich, einen direkten Vergleich aus der Bewertung zu verbannen, da in der Neuverfilmung schlichtweg das meiste richtig gemacht wurde, woran man um so besser erkennen kann, in welchen Faktoren das Original noch seine kleinen Schwächen hat. So ist eine Charakterisierung der Hauptfiguren, sprich der Familie, hier weitaus weniger beherzigt ausgefallen, wodurch man kaum eine emotionale Verknüpfung zu den Figuren erstellen kann. Für einen (guten) Terrorfilm ist es jedoch unbedingt von Nöten, das Publikum und die Opfer auf die selbe Wellenlänge zu stellen, da einem das Geschehen ansonsten herzlich egal sein kann. Dieses Versäumnis muss jedoch noch lange nicht implizieren, dass "Hügel der blutigen Augen" keine Spannung aufbaut.
Nach einer längeren Ruhephase zu Beginn lässt Craven einen unaufhaltsamen Klimax an sadistischen Bosheiten und spannenden Situationen auf sein Publikum hierniederprasseln, dass den damaligen Zuschauern sicherlich hören und sehen vergangen sein dürfte, denn obwohl die hier dargebotene Gewalt damals kein filmisches Neuland mehr war, hatte sie ihren Weg in den Mainstream noch längst nicht gefunden. Aus heutiger Betrachtung ist "The Hills Have Eyes" allerdings nicht so skandalös, wie sein Ruf vermuten lässt, Splatter und Gore sind hier sogar beinahe Mangelware, wenn man von ein, zwei kleineren, blutigen Eskalationen absieht. Vielmehr ist es hier die psychische Gewalt, die für die damaligen Verhältnisse bis an die Grenzen ausgelotet wurde, der Einbruch puren Terrors und nackten Entsetzens in eine friedliche Familienwelt. Seinen Schrecken hat "Hügel der blutigen Augen" in den Grundzügen beibehalten, auch wenn, und hier muss erneut ein Vergleich herhalten, erst das Remake bewiesen hat, wie man das Publikum wirklich an seine Schmerzgrenze bringt.
Die gut 90 Minuten Laufzeit lassen das Geschehen kurzweilig vonstatten gehen und bieten kaum Raum für störende Längen. Eine besondere Abwechslung erhält der Streifen auch dadurch, dass hier auch das Treiben der Täter in den Vordergrund gerückt wurde. Die Kannibalen sind auf den ersten Blick eigentlich normale Menschen, anders als in Aja's Version, wo alleine schon ihr Auftreten für Schrecken sorgte, da sie deutlich dämonisiert wurden. Auch darf man hier immer mal wieder einen Blick auf das Interagieren der Mördersippe untereinander werfen, ihr Verhalten, ihre Planung und zum Teil sogar ansatzweise ihr Leben wurde in die Handlung eingefügt, was ein Abstempeln als gesichtslose Täter nicht möglich macht. Lediglich die Motivation der Kannibalen wird nicht beleuchtet, was jedoch auch nicht nötig war. An der Inszenierung lässt sich angesichts des Alters und des Budgets kein Grund zur Entrüstung finden, die staubige und alte Optik passt sehr gut in die Stimmung des Films, auch wenn ab und an schon zu bemerken ist, dass Craven mit etwas mehr Budget auch deutlich mehr hätte realisieren können.
Die Akteure passen zwar in die jeweilig vorgeschriebenen Rollen, verfügen aber nicht alle gleichermaßen über schauspielerisches Talent. Michael Barryman konnte durch seine Rolle als Pluto, einer der Mutanten, seinen Status als Kult-Horrordarsteller festigen, durch sein von Natur aus schauriges Äußeres passt er hier einfach wunderbar, genau wie der Rest der Kannibalen, verkörpert von Lance Gordon, James Whitworth und anderen. Diesen Schauspielern war jedoch nicht ganz so viel abverlangt wie der Akteuren, die in die Rollen der Familienmitglieder schlüpften. Virginia Vincent beispielsweise scheint gänzlich unfähig gewesen zu sein, Angst und Schrecken glaubhaft rüberzubringen, während Russ Grieve das gewisse Etwas fehlt und man Martin Speer seine Verkörperung des unerwarteten Helden nicht so recht abnimmt. Aus Robert Houston, der hier Bobby spielt, wurde später übrigens sogar noch ein Regisseur, der mit dem Oscar ausgezeichnet wurde und unter anderem den Streifen "Henker des Shogun" schuf.
Fazit: Sicher legte Wes Craven mit "The Hills Have Eyes" einen wichtigen Grundstein für das Terrorgenre und nicht umsonst zählt das Werk zu den festen Klassikern dieser Sparte, doch aus heutiger Sicht fällt er, gerade wenn man das erstklassige Remake kennt, eher zahm aus. Im Grunde hat der Streifen nichts von seiner Intensität verloren, doch der ständige Vergleich mit der Neuverfilmung trübt das Gesamtbild etwas, weshalb sich Horrorfans zuerst Craven's Werk ansehen sollten, bevor sie sich an Aja's Remake machen. "Hügel der blutigen Augen" bietet kurzweilige Horror-Unterhaltung, ist aber nicht mehr so verstörend, wie er es einst war, da man heute einfach ganz anderes gewohnt ist. Wer sich für das Genre interessiert sollte sich das Werk allerdings nicht entgehen lassen, da er nichtsdestotrotz in jede gute Sammlung gehört.
„The Hills have Eyes“ ist einer dieser Horrorfilme, die man als Genrefreund gesehen haben muss. Wes Craven zeigt in diesem Werk, dass ein guter Horrorfilm nicht zwangsläufig übermäßig blutig sein muss, sondern dass es oft ausreicht die richtigen Schockeffekte zur richtigen Zeit einzusetzen und eine bedrohliche Grundstimmung zu schaffen. Klar kommen auch in „The Hills have Eyes“ einige Splatterszenen vor, doch wirken diese heutzutage weniger brutal als wie vor 30 Jahren.
Wes Craven hat es bei seiner Regiearbeit sogar geschafft die eher schlechten darstellerischen Leistungen seiner Schauspieler zu kaschieren. Die weiblichen Rollen dienen in den meisten Horrorfilmen eh mehr zur Staffage und sind dazu da hohe Schreie aus den Boxen ertönen zu lassen und die Männer müssen Stereotyp als Helden herhalten. Doch wie gesagt, Craven gelingt es diese Schwächen auszubügeln und seinen Film als homogenes Ganzes erscheinen zu lassen.
Insgesamt gesehen liegt mit „The Hills have Eyes“ nach heutigen Maßstäben gemessen eine eher solider Horrorfilm vor. Seiner Zeit allerdings war Craven mit seinem Film anderen Vertretern des Genres vorraus und so kann „The Hills have Eyes“ als Mitwegbereiter für den heutigen Backwoodslasher sehen. [Sneakfilm.de]
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